Nachwuchs bei den Mäusen
Mäuseflirt:
Das Männchen wird durch sogenannte Pheromone (Sexualduftstoffe) auf das Weibchen aufmerksam, sobald dieses in die Brunst kommt. Er beginnt ihr Hinterteil zu beschnuppern, es zu belecken und ein ersten Deckakt zu starten. So leicht sind die Damen aber nicht herumzukriegen. Stets aufs Neue lockt das Weibchen den Bock und läuft dann mehrmals davon, bis es endlich zum Deckakt bereit ist. Dabei bedrückt es sein Hinterteil steil nach oben und hält den Schwanz zur Seite.
Trächtigkeit und Geburt:
Ein kleiner Mäusebauch zeigt sich bei erfolgreicher Befruchtung etwa 15 Tage nach dem Deckakt. Emsig beginnt die werdende Mäusemama nun, ihr Nest mit Heubüscheln, Zweigen und weichem Papier auszupolstern. Steht die Geburt nach 21-23 Tagen kurz bevor, wird die Maus unruhig und ein leicht blutiger Vaginalausfluss wird sichtbar. Meist geschieht dies nachts zwischen 22 und 2 Uhr. Kurz nach der Geburt eines jeden Jungentieres zerbeißt die Mutter die Fruchtblase und beleckt es kräftig. Dadurch wird die Darmtätigkeit des Babys angeregt. Die nährstoffreiche Nachgeburt wird stets vom Weibchen gefressen und gibt ihr ein Teil der durch die mühevolle Geburt verbrauchte Energie zurück. Die gesamte Geburt ist in der Regel nach einer Stunde abgeschlossen. Durchschnittlich 6-8 Junge (mindestens 4 höchstens 12) bringt ein Mäuseweibchen in einem Wurf zur Welt. Die Babys sind bei der Geburt noch unbehaart, geschlossene Augen, ihre Fortbewegung erfolgt in einer taumeligen Kreisbewegung. Dadurch wird verhindert dass die Nachkömmlinge sich zu weit vom sicheren Nest entfernen.
Vorsichtig: Mäuseweibchen sind unmittelbar nach der Geburt wieder deckbereit und werden auch schnell trächtig, obwohl sie noch ihren ersten Wurf säugen!!!
Geburtenkontrolle:
Sie sehen: Mäuse sind unglaublich fruchtbar und vermehrungsfreudig die kleinen Mäusedamen können bis zu 100 gesunde Nachkommenim durschnittlich 12 Würfen in einen Jahr bekommen. Männchen sollten deshalb, wenn sie in einer gemischtgeschlechtlichen Gruppe leben, stets kastriert werden.
Junge Mäuse:
Neugeborene Mäusebabys wirken unglaublich hilflos. Nackt, blind und taub kuscheln die etwa 1gramm leichten Mäusekinder anfangs die meiste Zeit im Nest. Die Mäusemutter säugt und putzt die jungen in ersten Zeit täglich ausgiebig. Um das Nest sauber zu halten und die Verdauung der kleinen Würmchen zu unterstützen, massiert sie mit der Schnauze deren Bäuche und leckt dann den Harn und den Milchkot auf. Die kleinen dürfen dabei in der Regel bei allen säugenden Weibchen der Gruppe trinken. Das hat den Vorteil, dass beim Tod eines Muttertieres das Überleben aller Jungen gesichert ist. Die Temperatur im Nest liegt bei fast 30 Grad je nach Baumatrial und Anzahl der Bewohner. Fangen die kleinen nach wenigen Tagen damit an, neugierig die Umgebung ihres Nestes erkunden zu wollen, werden sie von der Mutter im Mäulchen zurückgetragen. Die Jungen dabei in eine fast kugelige, starre Körperhaltung, die sogenannte Tragstarre, indem sie Schwanz und Beine nah an den Körper ziehen. Um den 13. Lebenstag herum öffnen sich die Augen Mäusekinder und ihr Fell wird dichter. Etwa zum gleichen Zeitpunkt werden die Schneidezähne sichtbar, sodass von nun auch schon einmal die wind Kostprobe von herumliegendem Futter genommen wird. Bis zur vierten Lebenswoche werden den die Nachzöglinge noch gelegentlich von der Mutter mitgesäugt. Im Alter von etwa 2-3 Wochen kommen junge Mäuse in die sogenannte Flohphase, in der sie ihre neugewonnennen Kräfte durch plötzliches Hochspringen aus dem Stand ausprobieren. In dieser Phase können sie auch die kleinen an ihre Hand zu gewöhnen. Sobald die jungen Mäusen etwa 25 Tage alt sind, empfehle ich ihnen die Nager nach der Geschlechtern zu trennen, damit es nicht zu weiterem ungewollten Nachwuchs kommt.