Degus:
 


Aufgeweckt und gesellig


 

Degus sind tagaktive Nager mit besonders hoher Aktivität in den frühen Morgen und Abendstunden. Die wild lebenden Artgenossen verbringen dann viel Zeit mit der Futtersuche, die meist von der gesamten Degu Gruppe gemeinsam vorgenommen wird. Denn die kleinen Tiere haben einen ausgeprägten Familiensinn.
 
Familienleben:
 
Ein Gruppenmitglied wird während der Futtersuche als Wachposten aufgestellt. Dieser steht dann erhöht auf einem Hügel aufrecht auf seinen Hinterbeinen und gibt bei drohender Gefahr mehrere schrille Warnpfiffe von sich. Daraufhin verschwindet die komplette Truppe innerhalb weniger Sekunden von der Bildfläche. Zu den natürlichen Feinden gehören z.b. Raubvögel, Eulen, und Füchse. Durch Urinmakierungen stecken die Degus ihre Reviere ab und können fremde Tiere und Eindringlinge an diesem Geruch ausfindig machen. Obwohl die meisten Degus nicht mit Ihren Menschen schmusen wollen und keine typischen Streicheltiere sind, lieben sie jedoch die Kuschelstunden im eigenen Rudel. Mehrfach täglich nehmen sie Nasen-Schnuppern Kontakt zu ihren Artgenossen auf, bekraueln und pflegen sich zwitschern sich fröhlich an. Selbst während der Nachtruhe oder kurzen Siesta am Mittag schläft meist das gesamte Rudel kreuz und quer aufeinander liegend ein und die Tiere träumen selig vor sich hin.
 
Das richtige Degu Heim:
 
Die Grundfläche sollte unabhängig von der Art des Geheges mindestens 0,5qm betragen. Da alle Degus gern klettern ist eine Höhe von 1,40m das Minimum, um genügend Klettertagen einbauen zu können. In solch einem Käfig hat eine kleine Gruppe von drei vier Tieren schon ausreichend Platz. Natürlich gilt: Je größer desto besser. Ganz wichtig ist es, bei der Wahl des Käfigs auf das richtige Material zu achten. Degus sind talentierte Ausbrecher und dank ihren kräftigen Nagezähne in der Lage, alles durchzubeißen, was nicht aus Glas, Stein oder hartem Metall besteht. Deswegen eignen sich die meisten Nagetierkäfige mit einer Bodewanne aus Plastik nicht für diese schrederfreudigen Nager.
 
Voliere und Gitterkäfig:
 
Ein ideales Heim für Degus bieten geräumige Großsittichvolieren oder größere Kleinsäugerkäfige. Deren Gitter und die Bodewanne bestehen komplett aus Metall und besitzen Rollen, um sie bequem verschieben zu können. Die Einrichtungsgegenstände können leicht am Gitter verschraubt oder mit Draht befestigt werden und es lassen sich auch in der Höhe viele Klettermöglichkeiten für die unternehmungslustigen Gesellen anbringen.
 
Die Käfigeinrichtung:
 
Während ihrer Aktivphasen sind Degus sehr kletterfreudige Tiere. Sie Springen und laufen durch den gesamten Käfig. Deshalb ist eine abwechslungsreiche Innengestaltung so wichtig.
 
Versteckmöglichkeiten:
 
Am Boden des Käfigs sollten aus Steinen, Tonröhren und Wurzeln mehrere Höhlen gebaut werden. Gut eignen sich dafür auch Holzhäuschen für Meerschweinchen aus dem Zoofachhandel. Auf den Etagen können sie zusätzlich Korkröhren befestigen. Ausgepoltert mit weichem Heu und weißen Küchentüchern bieten sie gemütliche Verstecke für die gesamte Degu Familie. Seien sie aber nicht enttäuscht, die Schützlinge es doch vorziehen, mit dem gesamten Polstermaterial in eine andere Ecke des Käfigs umzuziehen und dann dort ihr Nestchen errichten.
 
Einstreu:
 
Handelübliche Kleintierstreu aus Holzfaser ist gut geeignet für die Degu Haltung. Da die Nager gern buddeln, sollte die Einstreutiefe mindestens vier Zentimeter betragen. Verwenden Sie keine Einstreu mit künstlichen Geruchzusätzen. Diese neuerdings auf dem Markt erschienen Produkte reizen die empfindlichen Schleimhäute der Degus und begünstigen das Auftreten von Allergien. Zudem ist solch ein starker parfümierter Geruch für die feinen Tier Nasen extrem belästigend.
 
Sandbad:
 
Alle zwei Tage sollten Ihre kleinen Schützlinge die Gelegenheit bekommen, ein ausgiebiges Sandbad zur Fellpflege zu nehmen. Dazu eignen sich Gefäße aus Glas oder Steingut mit hohen Seitenwänden, die mit frischem Chinchillasand gefüllt und eine halbe Stund in den Käfig gestellt werden.
 
Futternäpfe:
 
Mit Trockenfutter gefüllte Schalen aus Ton sollten im Degu-Heim etwas erhöht, z.b. auf eine Etage aufgestellt werden, damit der Napf nicht unter der umherfliegenden Käfigeinstreu verschwindet und verunreinigt wird. Sie sollten auf jeden Fall mehrere Futterschalen aufstellen. So verhindern sie Rangeleien und die schmackhaften Leckerbissen, die von den Tieren stets als Erste herausgepickt werden.
 
Trinkflasche:
 
Ideal ist eine Nippeltränke die sie von außen am Gitter befestigen. Um die Flasche vor den nagefreudigen Hausgenossen zu schützen, sollten Sie sie mit Metall- oder Holzplatten von außen sicher abdecken.
 
Laufrad:
 
Die meisten Degus nehmen gern Laufräder an, um ihr täglicher Fitness Programm zu absolvieren. In der freien Natur bewegen sich die Nager täglich in einem Umkreis von etwa zwei bis drei Kilometern. Das Laufrad muss allerdings einen Durchmesser von mindestens 30cm haben, eine ebene Lauffläche und ein einseitig geschlossenen Laufraum besitzen. Querverstrebungen sind tabu denn sie führen zu einem Schereneffekt, der das Tier tödlich verletzen kann.
 
Etagen:
 
Schrauben Sie mehrere unbehandelte Holzbretter am Gitter fest. Sie laden zum Klettern und Springen ein. Je zahlreicher und in je unterschiedlicherer Höhe sie angebracht werden, desto interessanter wird das Degu-Heim für seine Bewohner.
 
Der richtige Standort:
 
Nicht zu warm:
Der Käfig darf nicht direkt neben oder auf einer Heizung stehen.
 
Klima:
Die optimale Raum Temperatur für Degus liegt bei 18 bis 24 Grad. Extreme Hitze oder Kälte vertragen sie nur sehr schlecht.
 
Eckplatz:
Degus dürfen keiner Zugluft ausgesetzt werden. Ideal ist ein Standort in einer Zimmerecke.
 
Ausblick:
Degus in Terrarien möchten in Augenhöhe zu ihren Besitzern leben und nicht auf dem Zimmerboden.
 

 
 
Freilauf in der Wohnung:
 
Sicherer Freilauf
 
Öffnen sie die Käfigtür und lassen sie die Nager von selbst auf ihre Hand hüpfen. Die meisten Degus sind schon nach kürzester Zeit so Neugierig, dass sie weiter auf ihre Schulter krabbeln und gewagte Kletterübungen auf ihrem Rücken veranstalten werden. Nun können sie die Degus vorsichtig im Zimmer herumtragen. Achten sie darauf dass keiner der Quirle herunterfällt, setzt Sie sie behutsam auf den Tisch, den Boden oder ihr Sofa und denken sie an Folgendes: Um die Tiere nach dem Auslauf stressfrei einzufangen, sollten sie möglichst schon handzahm sein. Sämtliche Familienmitglieder sollten vor dem Freilauf der Tiere informiert werden, damit es zu keinen Unfällen durch Tritte oder zufallende Türen kommt. Vergewissern Sie sich dass alle Fenster und Türen sicher verschlossen sind. Aufsicht muss sein, damit Sie einem in Not gearteten Degu helfen können.
 
 
Gefahren beim Freilauf:
 
Vergiftung: Putzmittel, Parfüms, Duftöle, Zigaretten, Medikamente und andere Chemikalien immer sicher verschließen.
Achtung: Viele Zimmerpflanzen sind giftig.
 
Ertrinken: Toilettendeckel verschließen und Aquarien, Blumenvasen, usw. sicher abdecken oder während des Freilaufs in ein anderes Zimmer stellen.
 
Andere Heimtiere: Hund, Katze, und Co. sollten während der Freilaufstunde in einem anderen Raum warten.
 
Stromschlag: Alle Kabel abdecken und an Steckdosen eine Kindersicherung anbringen.
 
Einklemmen: Schlupflöcher an Möbeln mit alten Handtüchern verstopfen. Die Degus können dort ein geklemmt werden und sie ersparen sich dadurch viel Zeit beim Einfangen.
 
Knabbersicherung: Wertvolle Gegenstände, stoffbezogene Möbel oder Wasserschläuche mit einer Decke zum Schutz vor Schmutz oder allzu eifrigen Nageproben abdecken.

 
Lernen und Spielen:
 
Aufgrund ihrer ausgeprägten Neugier und Intelligenz benötigen Degus viel Abwechslung und stets neue Herausforderungen. Sie besitzen eine gute Beobachtungsgabe und lernen erstaunlich schnell neue Verhaltensweisen. Der ideale Tageszeitpunkt, sich mit den vorwitzigen Nagern zu beschäftigen, liegt in den frühen Abendstunden, in denen sie meist ihre aktivste Wachphase haben. Zeigen sie Geduld, wenn sie ihnen etwas beibringen möchten. Jeder Degu hat unterschiedliche Talente und kann mal einen schlechten Tag haben.
 
Kleine Artisten:
 
Die munteren Degus lassen sich nicht dressieren, können aber Kunststückchen lernen.
Schulter Lauf: Ziehen sie ein Leckerchen immer ein kleines Stückchen weiter in Richtung Schulter, während der Degu auf ihrer Hand sitzt. Schließlich muss er bis zu ihrer Schulter laufen, um an seine Belohnung zu gelangen. Mit einiger Übung wird der Degu schon bald sämtliche Artgenossen abhängen und auf Ihre Schulter rennen, sobald sie die Käfigtür öffnen.
 
Weiterspringen:
 
Setzen sie sich auf einen weichen Boden und lassen sie den Degu auf ihren Arm krabbeln. Eine zweite Person setzt sich nun Schulter an Schulter zu ihnen und lockt den Nager mit einem Leckerchen herüber. Der Abstand kann später weiter vergrößert werden. Bald wird der Degu zum Springen animiert. Achten sie darauf, dass der Abstand nicht mehr als 15cm beträgt: Absturzgefahr!!
 
Männchen machen:
 
Zeigen sie dem Degu einen Sonnenblumenkern und halten sie ihn über seinen Kopf. Um an den Snack zu gelangen, muss der Kleine sich auf seine Hinderbeinchen stellen. wiederholen sie diese Übung mehrfach. Ein intelligenter Degu wird schon bald Männchen machen, bevor sie den Kern überhaupt in seine Nähe halten. Sie können auch Variation einbauen, z.b. indem sie das Leckerchen einmal um den Kopf des Nagers Kreisel lassen bevor er es erhält. So erlernt er sogar das Drehen um die eigene Achse.
 
Tolle Spielsachen selbst gemacht:
 
Futter Ballon: Einen aufgeblasenen Luftballon mit nassem Küchenpapier umwickeln, trocknen lassen Öffnung hinein schneiden, Ballon entfernen und die Kugel mit Futter und Heu füllen.
Spielspaß: Um an die Leckerbissen zu gelangen, brauchen selbst Degus einige Geduld.
 
Hängematte: In der Nähe einer Etage oder Korkröhre ein Handtuch an den Zipfeln mit Draht an der Käfigdecke befestigen.
Spielspaß: Wackelige Angelegenheit für neugierige Nager.
 
Papp-Villa: In unterschiedlich große unbedruckte Kartons Fenster, Türen und Dachlöcher schneiden und diese abnehmend nach Größe übereinander stapeln.
Spielspaß: Ideales Versteckspiel!! Degus brauchen eine ganze Weile, bis sie die Villa mit ihren Nagezähnen zerlegt haben.
 
Hängebrücke: Gleich lange Zweige mit Draht zu einer Brücke verbinden und quer durch den Käfig spannen oder aufhängen.
Spielspaß: Klettern in schaukelnder Höhe wird zum Hobby ihrer Nager.
 
Degu-Fußball: Beim Freilauf unter Beobachtung eine Holzkugel über den Boden rollen lassen.
Spielspaß: Die glatte Balloberfläche spornt ihre Degus zum Fußballspielen an.
 
 
 
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